Immer wieder gibt es Dinge, die kann man sich nicht so recht erklären und es dauert etwas bis man eins und eins zusammen gezählt hat.

Eine interessante Geschichte ereignete sich zum Beispiel im September 2009, als ein arbeitsloser Obdachloser sich einen Schusswechsel mit der Polizei im beschaulichen Bayreuth lieferte. Letztlich richtete er die Waffe gegen sich selbst und nahm sich so das Leben. Gefunden wurde bei ihm mehrere Landkarten, die man aber nicht recht deuten konnte.

Nach geraumer Zeit wurden diese bereits als Lagepläne erkannten Karten aber doch noch entschlüsselt und führte die Polizei zu 20 verschiedenen Waffenverstecken. Diese waren angefüllt mit diversen Pistolen, Handgranaten, Sprengstoff und Unmengen an Munition.

Was der 1955 geborene „arbeitslose Obdachlose“ die letzten 50 Jahre getrieben hatte, lies sich nicht mehr rekonstruieren. Sicher war nur, das seine Biografie höchst widersprüchlich war.

Die Tage viel mir dann ein Wikipedia Artikel auf, der sich mit einer NATO  Geheimarmee beschäftigte, diese Geheimarmee wurde nach dem ersten aufgedeckten italienischen Fügel, Gladio (Schwert) benannt. Sie hatte sich während des kalten Krieges gebildet und bestand aus mehreren verschiedenen Flügeln.

In Deutschland nannte sich diese Stay-behind-Einheit BDJ-TD (Bund Deutscher Jugend – Technischer Dienst). In den achtziger Jahren wurde dann bekannt, dass diese Geheimarmee in ganz Deutschland Waffenlager angelegt hatte und auch wohl noch operierte. In den 90er Jahren wurde dann die offizielle Auflösung des BDJ-TD durch den deutschen Staat angeordnet. Nur wie löst man etwas auf, das Geheim ist?

Diese Geheimarmeen bestanden/bestehen in fast allen europäischen Ländern, wurden von der NATO geführt und unterhielten enge Beziehungen zur CIA.

Die Frage ist natürlich warum braucht man solche Geheimarmeen?

Zuerst waren sie wohl als Guerilla Einheiten gedacht, die im Kriegsfall bestimmte Zielpersonen liquidieren und somit den Feind im kalten Krieg schwächen sollten.

Heute sieht das anders aus, wenn man einmal kurz über den Sinn einer solchen Geheimarmee in unserer Gesellschaft nachdenkt und dann auf folgendes Zitat eines italienischen Gladio Mitglieds stößt, wird dies alles schon sehr beängstigend.

„Man musste Zivilisten angreifen, Männer, Frauen, Kinder, unschuldige Menschen, unbekannte Menschen, die weit weg vom politischen Spiel waren. Der Grund dafür war einfach. Die Anschläge sollten das italienische Volk dazu bringen, den Staat um größere Sicherheit zu bitten. […] Diese politische Logik liegt all den Massakern und Terroranschlägen zu Grunde, welche ohne richterliches Urteil bleiben, weil der Staat sich ja nicht selber verurteilen kann.“

– Vincenzo Vinciguerra[9]

Nahezu jeder, der mutmasslich Mitglied dieser Geheimarmeen war und sich zu konkreten Aktionen der Stay-behind Armeen äußern wollte wurde über kurz oder lang tot aufgefunden, erhängt in der Zelle, Herzinfarkt mit 36, erstochen in der eigenen Wohnung etc.

Ob diese Waffenfunde und Gladio im Zusammenhang stehen, kannich nicht beurteilen, aber merkwürdig ist das Ganze schon.

Insbesondere der Artikel auf Wikipedia ist sehr lesenswert.

Obdachloser – Waffendepots

Wikipedia – Gladio

Interview mit Daniele Ganser

Gladio in der Türkei

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